Holzbüttgen
ist einer von fünf Stadtteilen der Stadt Kaarst und hat z.Z. etwa 6.500 Einwohner. Weitere Stadtteile der Stadt Kaarst, von denen jeder ein eigenes Schützenfest feiert, sind Büttgen, Vorst, Driesch und Kaarst. Die Stadt Kaarst hat insgesamt mehr als 42.000 Einwohner und liegt in der neiderrheinischen Tiefebene als Zentrum zwischen den Vororten Düsseldorf, Neuss, Krefeld, Mönchengladbach und Grevenbroich.
Die Geschichte
Schon weit vor der Steinzeit siedelten sich die ersten germanischen Stämme am Nordkanal, der um 1800 von Napoleon gebaut wird, an. Die Umgebung um den Kaarster See wurde schnell zur Basis für weitere Expeditionen ins nahe In- und Umland. Die wohl bekannteste Besiedlung, die von den ersten Hobbysteinzeitholzbüttgern ausging, war ein Tal in der Gegend des kleinen, stinkenden Abwasserbaches Düssel. Die Ureinwohner schämten sich ihrer Herkunft so sehr, dass sie auf die Frage, ob sie in dem Dorf nahe der Düssel leben, antworteten: „Ne, ander Tal!“ So entstand allgemein der Eindruck, diese wilde Horde von Dumpfbacken ist total panne und verdient den Namen „Düsseldoof“. Da sie aber auch des Schreiben und Lesens nicht mächtig waren, veränderte sich der Name im Laufe der Jahre bis hin zum heutigen „Düsseldorf“. Doch zurück ins weihnachtlich verschneite, steinzeitige Holzbüttgen, kurz vor der Sportschau. Nachdem sämtliche Saurier von den immer hungrigen Urholzbüttgern aus dem nahen Hamarithwaldes verputzt waren (darum sind die Saurier ausgestorben), versuchte man es mit Pferdefleisch – und siehe da – es schmeckte. So wurde aus dem Saurierbraten der Sauerbraten, der bis heute als rheinisches Nationalgericht in unseren Gaststätten auf der Karte steht (außer bei McMampf).
Die erste schriftliche Erwähnung datiert auf das Jahr 793 n. Chr., als der erste Bischof von Münster während einer Mittagspause hier so rumspazierte und an einem Büdchen (früher Budica – daher auch die „Budicaoase“) eine Erfrischung zu sich nahm. Aus Büdchen wurde Büttgen und weil’s aus Holz war – Holzbüttgen. Im Jahr 1218 reiste Karl der Große zum Skifahren in die Schneeverhangenen Hänge des Hartmannsberg, der höchsten Erhebung Holzbüttgens und ein Highlight im damaligen Neckermannwinterreisekatalog. Bei einer seiner wilden Skihasenjagden dürstete es ihn nach einer Cola und so verschlug es ihn zu unserem Büdchen. Dieses hatte zwischenzeitlich ein Holländer namens Rudi Carell gepachtet und der verkaufte nur Käse. Das schmeckte Karl gar nicht, packte den Holländer an seinen Bolletje und warf ihn mitsamt seiner Klompen und Tulpenzwiebeln aus dem Land direkt in den Fernsehkanal. Zurück blieb der Käse, auf holländisch Kaas – und so entstand Kaarst. Das kleine Dorf Holzbüttgen wuchs im Laufe der Zeit zu einer riesengroßen Stadt heran bis eines Tages aus dem Süden die Termiten über den Ort herfielen, alles Holz fraßen und ein kümmerliches bisschen Büttgen übrig ließen.
Die nächsten Jahrhunderte dümpelt Holzbüttgen, Kaarst und Büttgen so vor sich hin, bis zum 30jährigen Krieg (1474 bis 1586). In der am 31.06.1586 stattfindenden entscheidenden Schlacht bei Brockers, sagt der 1591 auf einem Hof in Büttgen geborene Reitergeneral Jan von Werth, den berühmten Ausspruch: „Es ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein riesen Ding in meinem Schritt!“, oder so ähnlich. Von diesem Satz angespornt lässt Napoleon um 1800 den Nordärmelkanal erbauen, der eine große wirtschaftliche Bedeutung als Wasserstraße zwischen Maas und Rhein bekommen sollte. Leider scheiterte das Vorhaben im kleinen Örtchen Neersen (man war nicht Willich), trotz Hochkrempeln der Ärmel, und zurück blieb der Nordkanal, heute ein Paradies für Touristen und Hochseeangler.
1877 kam die Bahnlinie Neuss-Viersen und damit auch die Wirtschaft in unser Städtchen, wobei es in Holzbüttgen mittlerweile nur noch eine richtige Kneipe gibt. Im Jahre 1950 gründete sich der wohl wichtigste Verein Holzbüttgens, die Scheibenschützen – doch dazu nachher mehr. Heute ist Holzbüttgen die Mitte der Stadt Kaarst und somit Zentrum des Niederrheins. Millionen von Menschen besuchen uns jährlich – jedenfalls unseren Luftraum – und 1999 wurde ein neues Tor zur Welt geöffnet: Wir bekamen Regio-Bahn-Anschluss.
Also, besuchen Sie uns bald.
gez. Uwe Schmitz von den Scheibenschützen Holzbüttgen