Fahne: Liederkranz

Die Fahne des Männergesangvereins „Liederkranz“

aus dem Jahr 1874

Im vergangenen Jahr entdeckten Heinz Vogts und Matthias Kluth im Glockenturm der katholischen Kirche in Holzbüttgen einen Fahnenschrank mit einer Fahne. Auf der einen Seite der Fahne ist das Wort „Liederkranz“ und auf der anderen Seite „Holzbüttgen 1874“ gestickt. Zur Fahne gehört ein Wimpel mit der Stickerei: „gewidmet vom Theaterverein ‚Germania‘ Holzbüttgen“. Sie fanden heraus, dass ihr Fundstück früher im Pfarrzentrum Holzbüttgen gehangen hat, später aber in den Glockenturm transportiert worden war und in Vergessenheit geraten ist.

Zuerst konnten die beiden mit ihrer Entdeckung wenig anfangen, denn niemand hatte mehr Unterlagen über die Vereine „Liederkranz“ und „Theaterverein Germania“. Selbst die älteren Holzbüttgener sagten zwar, „ja, es gab früher diese beiden Vereine“, aber Unterlagen konnte keiner mehr zur Verfügung stellen. Dann half zuletzt der Zufall. Willi Schmitz von der Kaarster Straße übergab ihnen ein Foto aus dem Jahr 1903. Vor der Eingangstür des ehemaligen „Schrills-Saal“, auf der heutigen Hasselstraße, zeigt es den Männergesangverein „Liederkranz“ in Uniform, um am Schützenfest in Büttgen teilzunehmen.

Weitere Recherchen ergaben, dass der Männergesangverein am 5. November 1933 zur Weihe der ersten Kirche in Holzbüttgen noch aktiv gesungen hat. Da-
mals hatte Holzbüttgen noch keinen Kirchenchor. Bei der Kirche handelte es sich um die frühere Notkirche St. Barbara Neuss, die von dort gekauft und mit Hilfe der gesamten Gemeinde in Holzbüttgen aufgebaut worden war. Die Nachforschungen haben ergeben, dass sich der Männergesangverein danach aufgelöst hat.

Am 19. März 1950 wurde die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Holzbüttgen gegründet. Sie entwickelte sich aus dem Deutschen Schützenverein von 1936. Zu diesem freudigen Anlass stifteten die früheren Mitglieder des Männergesangvereins „Liederkranz“ ihre Fahne der Bruderschaft.

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